Ausfälle an den Endanschlüssen und Schläuchen der Betonpumpen-Förderleitung

Zweck

Diese Sicherheitswarnung weist auf das Risiko eines Ausfalls von Betonpumpen-Förderleitungen, einschließlich eines Ausfalls von Endanschlüssen, hin.

Unternehmen, die Endarmaturen an Betonförderschläuchen und -rohren anbringen, sollten solide technische Praktiken befolgen und dokumentieren und den Kunden Informationen über Inspektionsmethoden zur Verfügung stellen.

Besitzer von Betonpumpen sollten sich bei Lieferanten von Rohren und Schläuchen über die verwendeten Herstellungsmethoden und geeignete Inspektionsmethoden informieren.

Hintergrund

In Queensland kam es zu Vorfällen, bei denen Lieferleitungen ausfielen und Beton unter Druck verspritzte.

Zu den Fehlern gehörten:

  • Defekt am Gummi-Förderschlauch
  • Der Kupplungsschaft reißt und das Ende bricht ab (siehe Foto 1).
  • Das Endstück beginnt sich vom Gummischlauch zu lösen (siehe Foto 2), während der Beton aus dem Spalt spritzt
  • Der Flansch reißt und löst sich von einem 90-Grad-Reduzierstück aus Stahl mit 6 Zoll auf 5 Zoll, das sich am Trichter befindet (siehe Fotos 3 und 4).

Der Betonpumpdruck kann über 85 bar betragen, insbesondere wenn es zu Verstopfungen kommt. Bei all diesen Vorfällen bestand die Gefahr schwerer Verletzungen, wenn sich die Arbeiter in der Nähe des Fehlerorts aufgehalten hätten. Bei einem Vorfall wurde etwa 15 Meter entfernt die Windschutzscheibe eines Autos zerbrochen.

Foto 1 – Gebrochener und defekter Teil eines Schlauchschafts.

Gebrochener und defekter Teil eines Schlauchstutzens

Foto 2: Verformtes Endstück, das sich vom Schlauch gelöst hat.

Verformtes Endstück, das sich vom Schlauch gelöst hat

Foto 3 – Defekter Flansch am Bogen des Stahlreduzierstücks.

Defekter Flansch am Stahl-Reduzierstückbogen

Foto 4 – Lage des Stahlreduzierungsbogens.

Mitwirkende Faktoren

Schläuche und Endanschlüsse können aus folgenden Gründen versagen:

  • Der Nenndruck der Betonpumpe übersteigt den des Gummischlauchs oder der Endanschlüsse
  • falsche Toleranzen an den Innen- und Außenteilen der Kupplung
  • der Stauch- oder Crimpvorgang nicht den Herstellerangaben entspricht
  • Falsche Spezifikationen für den Gummischlauch
  • Übermäßiger Verschleiß – insbesondere am Innenteil der Armatur durch Betonfluss.

Flansche an Stahlrohren können aus folgenden Gründen versagen:

  • Schlechtes Schweißen aufgrund falscher Elektroden, falscher Vorbereitung, mangelnder Eindringung oder anderer Schweißunregelmäßigkeiten
  • Flansche und Rohre bestehen aus Stahlsorten, die schwer zu schweißen sind
  • Schlechte Anpassung der Flansche an die Rohre (d. h. der Flansch passt nicht gut auf das Rohrende)
  • unsachgemäße Handhabung des Rohrflansches (z. B. Schlagen des Flansches oder Rohrs mit einem Hammer, wenn die angrenzende Rohr- und/oder Schlauchschelle nicht ausgerichtet ist)
  • schlecht sitzende Schlauchschellen (z. B. falsche Größe, Betonablagerungen).

Aktion erforderlich

Besitzer von Betonpumpen

Besitzer von Betonpumpen müssen sicherstellen, dass der Nenndruck der Betonpumpe den der Rohrleitung nicht überschreitet. Wenn eine Pumpe beispielsweise für einen Betondruck von 85 Bar ausgelegt ist, ist es nicht akzeptabel, die Stahlrohrleitung durch einen Gummischlauch mit einem maximalen Nenndruck von 45 Bar zu ersetzen. Eigentümer müssen außerdem angemessene Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass beim Anbringen der Endbeschläge ein Qualitätssicherungsprogramm befolgt wird, damit ein Versagen der Endbeschläge vermieden wird. Im Allgemeinen ist es einfacher, beim Kauf von Ausrüstung eine Zertifizierung von einem lokalen Lieferanten zu erhalten.

Wenn der Besitzer einer Betonpumpe Komponenten aus Übersee importiert, kann es schwieriger sein, vertrauenswürdige Informationen über den Herstellungsprozess zu erhalten. Dies ist der Fall, wenn der ausländische Lieferant unbekannt ist oder kein Herstellerzeichen vorhanden ist. Es ist auch bekannt, dass skrupellose Hersteller die Namen und Marken der Hersteller kopieren, sodass die Kennzeichnung von Produkten allein möglicherweise keinen ausreichenden Beweis dafür liefert, dass das Produkt für seinen Zweck geeignet ist.

Ein Besitzer einer Betonpumpe, der Geräte aus Übersee importiert, übernimmt die Pflichten eines Importeurs im Sinne desArbeitsgesundheits- und Sicherheitsgesetz 2011(WHS-Gesetz). Der Importeur muss alle Berechnungen, Analysen, Tests oder Untersuchungen der Ausrüstung durchführen oder durchführen lassen, um Sicherheitsrisiken zu kontrollieren.

Lieferanten von Rohren und Schläuchen

Lieferanten von Schläuchen und Rohren mit Endanschlüssen sollten sicherstellen, dass beim Anbringen der Endanschlüsse ein Qualitätssicherungsprogramm befolgt wird und dass dem Käufer Informationen zu diesem Programm zur Verfügung stehen.

Lieferanten sollten außerdem dokumentierte Anweisungen zu den Betriebsparametern des Produkts sowie die anzuwendenden Inspektionsmethoden bereitstellen.

Wenn der Lieferant Endarmaturen an Rohren oder Schläuchen anbringt, übernimmt der Lieferant zusätzlich zu den Pflichten für Lieferanten auch die Pflichten für Hersteller nach dem WHS-Gesetz.

Anbringen von Endstücken an Schläuchen

Endanschlüsse werden mit zwei Methoden an Gummischläuchen befestigt: Crimpen und Stauchen. Bei der Crimpmethode werden Druckkräfte radial auf den äußeren Teil (Zwinge) der Endarmatur ausgeübt, während der Innenschaft in das Schlauchende eingeführt wird. Ein gecrimptes Endstück ist deutlich an deutlichen Vertiefungen an der Außenseite des Endstücks zu erkennen (siehe Foto 5). Bei der Stauchmethode wird die Endarmatur am Schlauch befestigt, indem die Endarmatur unter hydraulischem Druck auf das Schlauchende geschoben wird. Obwohl das Endstück durch den Herstellungsprozess Markierungen aufweist, weisen gestauchte Endstücke keine offensichtlichen Vertiefungen auf, wie es bei gecrimpten Endstücken der Fall ist. Foto 2 ist ein Beispiel für eine gestauchte Endarmatur, die teilweise vom Schlauch getrennt ist.

Obwohl sich Crimpen und Stauchen grundsätzlich unterscheiden, kommt es bei beiden Methoden stark darauf an, hochwertige Komponenten mit den richtigen Toleranzen zu verwenden und sicherzustellen, dass ein strenger Prozess zum Anbringen der Endanschlüsse eingehalten wird.

Schlauchhersteller bescheinigen in der Regel nur dann, dass ihr Schlauch den angegebenen Betondrücken standhält, wenn hochwertige Schlauchenden montiert sind. Einige Schlauchhersteller arbeiten nach dem Konzept einespassendes Paarwo sie ihren Schlauch nur für einen maximalen Druck garantieren, wenn Endarmaturen eines bestimmten Herstellers verwendet werden, die eine nachweisbare Crimp- oder Stauchmethode verwenden.

Foto 5 – Gecrimptes Endstück mit deutlichen Crimpvertiefungen.

Stellen Sie bei der Montage von Endanschlüssen an Schläuchen Folgendes sicher:

  • Einhaltung aller vom Schlauch- und/oder Endarmaturenhersteller vorgegebenen Bedingungen
  • Das Material und die Abmessungen des Schlauchs sind für die Betonförderung und die Montage der jeweiligen Endarmatur geeignet
  • Die Größe der Außen- und Innenteile der Armatur muss innerhalb der vom Schlauchhersteller bzw. Armaturenhersteller für die Abmessungen des verwendeten Schlauchs angegebenen Toleranzen liegen
  • Die Art der Befestigung der Endarmatur muss den Vorgaben des Herstellers entsprechen (evtl. sind auch Angaben des Schlauchherstellers erforderlich).

Das Testen des Endstücks ist eine Möglichkeit, die Integrität der Verbindung nachzuweisen. Als Methoden kommen die Wiederholungsprüfung aller Armaturen oder die zerstörende Prüfung von Proben infrage. Wenn eine Wiederholungsprüfung durchgeführt wird, muss die Prüfmethode sicherstellen, dass die Armatur und der Schlauch nicht beschädigt werden.

Nach dem Anbringen der Endarmatur am Schlauch sollte die Armatur dauerhaft mit Informationen zur Chargennummer und einem Erkennungszeichen des Unternehmens, das die Endarmatur anbringt, gekennzeichnet werden. Dies hilft bei der Rückverfolgbarkeit und Authentifizierung des Montagevorgangs. Die Markierungsmethode darf die Integrität der Schlauchleitung nicht beeinträchtigen.

Bei Zweifeln an den Herstellungskriterien oder Prüfungen der Endarmatur sollte der Rat des Originalgeräteherstellers (OEM) eingeholt werden. Ist dies nicht möglich, sollte der Rat eines entsprechend qualifizierten Fachingenieurs eingeholt werden.

Dokumentierte Informationen über die Art der Befestigung des Endbeschlags sollten von dem Unternehmen, das den Endbeschlag anbringt, aufbewahrt werden und auf Anfrage verfügbar sein.

Schweißen von Flanschen an Stahlrohre

Das Anschweißen von Flanschen an Stahlrohre für Betonpumpen ist eine komplexe Angelegenheit und erfordert ein hohes Maß an technischem Einsatz und Geschick, um sicherzustellen, dass der Schweißprozess zu einem Qualitätsprodukt führt.

Folgendes sollte sichergestellt werden:

  • Es dürfen nur Rohre verwendet werden, die speziell für die Betonförderung vorgesehen sind. Vor dem Schweißen sollte es eine zuverlässige Methode geben, um zu überprüfen, ob das Rohr und die Flansche dem tatsächlich bestellten Typ entsprechen.
  • Die Schweißspezifikationen müssen mit den Rohr- und Flanschmaterialeigenschaften und den Druckspezifikationen des zu schweißenden Rohrs kompatibel sein. Hierzu sind Informationen beim Rohrhersteller einzuholen.
  • Das Schweißen sollte in Übereinstimmung mit einem detaillierten Schweißverfahren erfolgen, das die Auswahl der Elektrode, Anweisungen zum Vorwärmen (falls erforderlich) und die Verwendung einer vom Rohrhersteller empfohlenen Schweißmethode umfasst.
  • Durchführen einer zerstörenden Prüfung an einem Testmuster, um zu überprüfen, ob das Schweißverfahren seinen Zweck erfüllt.

Inspektion von Schläuchen und Rohren

Eigentümer und Betreiber von Betonpumpanlagen müssen sicherstellen, dass Rohre und Schläuche fortlaufend überprüft werden. Die Prüfmethoden und -intervalle zur Messung der Rohrdicke sind im aufgeführtVerhaltenskodex für Betonpumpen 2019(PDF, 1,97 MB). Darüber hinaus sollte jedoch ein Inspektionsprogramm für Endanschlüsse an Gummischläuchen und Flansche an Stahlrohren durchgeführt werden.

Inspektion von Schläuchen

Dokumentierte Informationen zur Inspektion von Schläuchen (z. B. vom OEM) sollten von dem Unternehmen bereitgestellt werden, das die Endarmatur montiert, und diese sollten vom Schlauchlieferanten an den Endbenutzer weitergegeben werden.

Das Inspektionsprogramm sollte eine Inspektion vor der Verwendung und eine regelmäßige Inspektion umfassen, wobei das Intervall auf der Häufigkeit der Verwendung und der Betriebsumgebung basiert.

Das Inspektionsprogramm sollte Folgendes umfassen:

  • Bei einer Inneninspektion bei ausreichender Beleuchtung wird überprüft, ob die Schlauchrohre eine angemessene Dicke haben, keine Textilgewebe- oder Stahlverstärkungen freiliegen, keine Verstopfungen, Risse, Schnitte oder Risse im Auskleidungsrohr vorhanden sind und keine kollabierten Abschnitte des Innenrohrs vorhanden sind oder Schlauch
  • Eine externe Inspektion prüft auf Beschädigungen der Abdeckung, einschließlich Schnitte, Risse, Abrieb, wodurch das Verstärkungsmaterial freigelegt wird, chemische Angriffe, Knicke oder kollabierte Bereiche, weiche Stellen, Risse oder Witterungseinflüsse
  • Inspektion der Endbeschläge auf übermäßigen Verschleiß und dünner werdende Wandstärke
  • Sichtprüfung der Endbeschläge auf Risse. Wenn Zweifel bestehen oder in der Vergangenheit bereits Risse aufgetreten sind, kann eine zerstörungsfreie Untersuchung erforderlich sein
  • Überprüfen Sie, ob die Endanschlüsse intakt sind und nicht aufgrund von Alter oder mechanischer Zugbelastung vom Schlauch rutschen.

Inspektion von geschweißten Flanschen an Stahlrohren

Neben der Dickenprüfung von Stahlrohrleitungen (wie im Praxiskodex festgelegt) und der Prüfung der Rohrleitung auf Beschädigungen ist es wichtig, die Flansche an Betonpumprohren zu prüfen.

Das Inspektionsprogramm sollte die Inspektion von Folgendem umfassen:

  • Schweißnähte auf Risse, fehlende Schweißnaht, Schweißnahtunterschnitt und Schweißnahtkonsistenz
  • Prüfen Sie, ob die Flansche verformt sind und keine Hammerschläge aufweisen
  • Rohrenden im Inneren auf ungleichmäßige Abnutzung und Rissbildung prüfen
  • Flansche, um sicherzustellen, dass sie frei von Betonablagerungen und anderen Fremdmaterialien sind.

 


Zeitpunkt der Veröffentlichung: 07.08.2021